Wenn man bedenkt, wie rasant sich in der Computertechnik die Dinge entwickeln, kann einem schon schwindlig werden. Von der Einführung des Buchdrucks 1450 bis zu den ersten Computern (nehmen wir der Einfachheit halber den ENIAC 1946) sind rund 500 Jahre vergangen. Vom ersten Computer bis zu den geradezu revolutionären Möglichkeiten der modernen Informatik gerade einmal etwas mehr als 60 Jahre. Und Grenzen scheinen nicht zu existieren.
In letzter Zeit ist der Begriff des Streaming ins Zentrum vieler Betrachtungen und Anwendungen gerückt. Daher vielleicht zunächst einige Worte hierzu.
Was ist eigentlich STREAMING und Streaming Media
Streaming (aus dem Englischen) bedeutet im Prinzip nichts anderes als „fließen“ oder „strömen“. Beim Streaming geht es nun darum, dass die Daten sozusagen live übertragen werden. Die Absicht ist also, dass der User keine Daten auf sein Gerät herunterladen muss. Vielmehr werden diese Daten direkt geliefert und anschließend wieder getilgt. Hierbei ist es so, dass zwischen dem Server des Senders und dem des sog. Clients eine direkte Verbindung besteht. Glaubt man statistischen Daten aus dem Jahr 2019, so ist das Video-Streaming für rund 80% Anstieg des weltweiten Datenverkehrs verantwortlich.
Zu den wohl bekanntesten Streaming-Portalen gehören Spotify, Netflix, Prime Video, Amazon Prime Music und ITunes. Das Ende der Fahnenstange dürfte sicher noch nicht erreicht sein.
Game-Streaming
Ein Bereich, der aufgrund der neuen Möglichkeiten im Rahmen der Informatik entstanden ist: das Game-Streaming. Spielen in Echtzeit -der Player ist sozusagen live vmitten im Geschehen drin. Was ist das Faszinierende daran? Wenn man hier als Beispiel die gerade stattfindende EURO 2020 heranzieht, kann man sagen: Die unglaubliche Atmosphäre direkt dabei zu sein. Hier und jetzt. Die Aktion läuft jetzt – sozusagen ein unwiederbringbarer Augenblick.
Ein wesentlicher Aspekt ist auch, dass man beim Spiele-Streaming auf kostspielige Hardware verzichten kann. PC, Tablet oder Smartphone, und die Sache läuft.
Welche Spiele-Streaming-Services gibt es?
PlayStation Now, Google Stadia, Microsoft xCloud, Magenta Gaming, Shadow und Nvidia GeForce Now – dies sind nur einige der gängigen Anbieter. Es stellt sich jedoch die Frage, was einen guten Service ausmacht und was er im einzelnen erbringen muss, um Spieler anzuziehen und auch zu halten.
So kommen wir langsam zu Twitch, einem Streaming-Portal, welcher sich an erster Stelle mit Echtzeit-Videospielen befasst und hinter Netflix, Google und Apple bereits an vierter Stelle weltweit liegt.
Streamen auf Twitch
Um auf Twitch zu streamen, sind natürlich mehrere Dinge nötig, wie die Grundausstattung. Das fängt damit an, wie man streamen will – via PC, Konsole oder Smartphone. Wichtig ist hier vor allem die Upload-Rate, das bedeutet, wie schnell die gewünschten Daten beim Twitch-Stream ankommen. Zu empfehlen ist hier die Anschaffung einer entsprechenden Streaming-Software, damit der ganze Prozess besser läuft. Hinzu kommen verschiedene Accessoires wie etwa ein Mikrofon oder eine Kamera. Die Anschaffung eines zweiten Monitors ist mit Sicherheit auch einer Überlegung Wert, dadurch kann man sich als Streamer nämlich mehr Klarheit während eines Live-Streams erschaffen.
Sind die „technischen“ Fragen einmal geklärt, kann man voll durchstarten. Wie läuft das ab? Damit dieser Artikel nicht zu lang und somit zu einem vollen Tutorial wird, fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen: Man wählt Twitch als Plattform/Service, legt ein Account an, loggt sich ein, bearbeitet sein Profil und ist dadurch startklar, um mit dem Streamen loslegen zu können und sich dadurch seinen ersten Follower ans Land holen.
Wie bindet man Benutzer ein? Was bringt Twitch zum Ticken?
Stichwort Follower, User oder Community. Bei Twitch geht es darum, dass Twitch- Konsumenten den Streamern in deren Spielerlebnis direkt teilnehmen können. Zu diesem Zweck wird das Bild auf dem Monitor anhand des Servers an die Mitglieder der Community live übermittelt. Hinzu kommen verschiedene Features, die bewirken, dass sich das Image ändert: eine Plattform zu Übertragungszwecken entwickelt sich zu einer Community.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass diese nicht die einzigen Metriken für erfolgreiches Streamen sind. Nicht weniger wichtig sind hier Aspekte der Qualität, der Content an sich und selbstverständlich auch die Persönlichkeit vom Streamer selber.
Der Fokus von Twitch richtet sich auf die Übertragung von Videospielen in Echtzeit per Screencast. Echtzeit also im Sinne: Live im Stadion, live auf dem Meer, live im Weltall. Dies ist gerade bei den immer beliebter werdenden E-Sports-Spielen ein sehr wichtiger Aspekt. Live dabei sein ist alles.
Eine kurze Zusammenfassung
Twitch ist ein Service, der für begeisterte Gamer sowie aber auch immer mehr und mehr für Sponsoren und Marken aus allen Branchen“ im gleichen Maße attraktiv ist. Da es in erster Linie für Spiele gedacht ist, kann man Twitch nicht unbedingt als Edermanns Sache bezeichnen. Und dennoch ist man damit in eine Marktlücke vorgestoßen. Als Spiele-Plattform ist Twitch in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Einerseits stellt die Plattform eine Verbindung zu der sich dynamisch und schnell entwickelnden Gaming-Branche her. Zu nennen wäre hier auch der immense Markt an E-Sport-Events, die in letzter Zeit gleichfalls einen enormen Zulauf verzeichnen haben konnten. Fernerhin ist Twitch auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen wegen der Verknüpfung mit der Gaming-Industrie ein Markt, der mittlerweile sogar Hollywood & Co. In den Schatten zu stellen droht. Andererseits geht es bei Twitch auch um die Weiterentwicklung der Medien an sich. Hierbei geht es vor allem, dass die Auswahl, das Angebote größer werden und somit die Vielfalt steigt.